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Wie Grossbritannien 45 Billionen Dollar aus Indien stahl und es vertuschte
(zu alt für eine Antwort)
Wende
2018-12-17 07:27:59 UTC
Permalink
17. Dezember 2018
Wie Großbritannien 45 Billionen Dollar aus Indien stahl
und darüber gelogen hat
Während der Kolonialzeit haben die Briten Indien um gewaltige
Summen betrogen. Möglich machte es auch ein unfaires Handels-
system, welches enorme finanzielle Mittel umleitete.
[..]
Ein Teil der gestohlenen Waren wurde in Großbritannien konsumiert,
der Rest wurde anderswohin wieder ausgeführt. Das Wiederausfuhr-
system ermöglichte es Großbritannien, einen Strom von Importen
aus Europa zu finanzieren, einschließlich strategischer Materia-
lien wie Eisen, Teer und Holz, die für die britische Industriali-
sierung unerlässlich waren. Tatsächlich hing die Industrielle
Revolution zu einem großen Teil von diesem systematischen
Diebstahl aus Indien ab.

Darüber hinaus konnten die Briten die gestohlenen Waren für viel
mehr Geld in andere Länder verkaufen, als sie sie ursprünglich
„gekauft“ hatten, indem sie nicht nur 100 Prozent des ursprüng-
lichen Wertes der Waren, sondern auch den Aufschlag einnahmen.
[..]
Wie funktionierte das? Grundsätzlich würde jeder, der Waren
aus Indien kaufen wollte, dies mit speziellen Council Bills
tun – einer einzigartigen Papierwährung, die nur von der
britischen Krone ausgegeben wurde. Und der einzige Weg,
diese Scheine zu bekommen, war, sie in London mit Gold oder
Silber zu kaufen. So würden Händler London in Gold bezahlen,
um die Scheine zu bekommen, und dann die Scheine benutzen, um
indische Produzenten zu bezahlen. Als die Indianer die Scheine
im örtlichen Kolonialbüro einlösten, wurden sie mit Rupien aus
Steuereinnahmen „bezahlt“ – Geld, das gerade von ihnen gesammelt
worden war. Also wurden sie auch hier wieder gar nicht bezahlt,
sie wurden betrogen.

Unterdessen erhielt London das gesamte Gold und Silber, das im
Austausch für ihre Exporte direkt an die Inder gehen sollte.

Dieses korrupte System bedeutete, dass Indien zwar einen beein-
druckenden Handelsüberschuss mit der übrigen Welt erzielte –
ein Überschuss, der Anfang des 20. Jahrhunderts drei Jahrzehnte
lang andauerte -, sich aber als Defizit in den volkswirtschaft-
lichen Gesamtrechnungen erwies, da das Realeinkommen aus Indiens
Exporten vollständig von Großbritannien vereinnahmt wurde.

Einige weisen auf dieses fiktive „Defizit“ als Beweis dafür hin,
dass Indien eine Belastung für Großbritannien war. Aber genau
das Gegenteil ist der Fall. Großbritannien hat enorme Mengen
an Einkommen abgefangen, die zu Recht indischen Produzenten
gehörten. Indien war die Gans, die das goldene Ei legte.
Unterdessen bedeutete das „Defizit“, dass Indien keine andere
Wahl hatte, als von Großbritannien Kredite zur Finanzierung
seiner Importe aufzunehmen. So wurde die gesamte indische
Bevölkerung in völlig unnötige Schulden bei ihren kolonialen
Oberherren gezwungen, was die britische Kontrolle weiter festigte.
[..]
Doch während der gesamten 200-jährigen Geschichte der britischen
Herrschaft in Indien gab es fast keinen Anstieg des Pro-Kopf-
Einkommens. In der Tat brachen in der letzten Hälfte des 19.
Jahrhunderts – der Blütezeit der britischen Intervention – die
Einkommen in Indien um die Hälfte ein. Die durchschnittliche
Lebenserwartung der Inder sank von 1870 bis 1920 um ein Fünftel.
Zehn Millionen starben sinnlos an politisch bedingten Hungersnöten.

Großbritannien entwickelte Indien nicht. Im Gegenteil – wie
Patnaiks Arbeit deutlich macht – entwickelte Indien Großbritannien.

Was verlangt das heute von Großbritannien? Eine Entschuldigung?
Auf jeden Fall. Reparationen? Vielleicht – obwohl es in ganz
Großbritannien nicht genug Geld gibt, um die Summen zu bezahlen,
die Patnaik ausweist. In der Zwischenzeit können wir damit begin-
nen, die Geschichte richtig zu stellen. Wir müssen erkennen, dass
Großbritannien die Kontrolle über Indien nicht aus Wohlwollen,
sondern um der Ausplünderung willen behalten hat und dass der
industrielle Aufstieg Großbritanniens nicht sui generis aus der
Dampfmaschine und starken Institutionen hervorging, wie es unsere
Schulbücher vorschreiben, sondern vom gewaltsamen Diebstahl aus
anderen Ländern und anderen Völkern abhängig war.
Quelle:
https://www.contra-magazin.com/2018/12/wie-grossbritannien-45-billionen-dollar-aus-indien-stahl-und-darueber-gelogen-hat/

"dass Indien zwar einen beeindruckenden Handelsüberschuss
mit der übrigen Welt erzielte ......."

DAS bringt uns zum Außenhandelsüberschüsse der BRD, über deren
Verbleib seit der Aufhebung der Golddeckung des Dollars jede
BRD-„Regierung“ den Mantel des Schweigens hüllt.

05. Januar 2018
Welt-Reichtums-Report - Vermögensschock:
"Die Deutschen sind die armen Würstchen der EU"
[..]
https://www.stern.de/wirtschaft/geld/vermoegensschock--die-deutschen-sind-die-armen-wuerstchen-der-eu-7780210.html

Bis 1971 konnte die junge BRD beispielsweise ca. 3500 To. Gold
aus dem Außenhandel in Reserven anlegen. Das selbst dieses
Gold „nicht zur Verfügung steht“ (und wenn, dann erst
seit Neuerem nur in geringfügigem Ausmaß), müsste
doch den BRD-Bürgern zu denken geben.

Stattdessen wird seit Jahrzehnten weiterhin die Geschichte vom
*Export-Weltmeister* BRD vorgegaukelt, aber dass jemals eine
glaubhafte Version über den Verbleib der Überschüsse seit
1971 zuhören war, die doch auch als Währungsreserven in
offiziellen Statistiken erscheinen sollten, kann ich mich
nicht erinnern. Der „neue“ Export-Weltmeister China hingegen
war in der Lage Billionen Dollar wie auch Goldreserven aus
den Außenhandelsüberschüssen des Staates anzusammeln.

Einfache *Erklärung*:
Die Einnahmen aus den deutschen Exportüberschüssen fließen
vorrangig in die Taschen der Unternehmen /Konzerne und
kommen auch stark den Aktionären zugute. Da jedoch zB.
rund ein Drittel der deutschen Aktien in US-Händen
liegen, fließt also ein nicht unerheblicher Teil wieder in
die Staaten zurück. Ähnlich dürfte es auch bei den Briten sein.

*lol*
Robert K. August
2018-12-17 07:44:46 UTC
Permalink
Einfache *Erklärung*: Die Einnahmen aus den deutschen
Exportüberschüssen fließen vorrangig in die Taschen der Unternehmen
/Konzerne und kommen auch stark den Aktionären zugute.
Schon klar, aber etwas fließt ja auch in die Taschen von Otto
Normalverbraucher. Womit sonst kauft er denn seine Klamotten aus China?
Da jedoch zB. rund ein Drittel der deutschen Aktien in US-Händen
liegen, fließt also ein nicht unerheblicher Teil wieder in die
Staaten zurück.
Das nennt man Wirtschaftkreislauf.

Wir liefern die Maschinen nach China. Der Chinese arbeitet. Der Ami
konsumiert.

Wo Problem?
*lol*
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